Neurofeedback

Neurofeedback

Neurofeedback ist eine spezielle Form des Biofeedbacks, die darauf abzielt, die Gehirnaktivität zu regulieren und somit psychische und neurologische Beschwerden zu lindern. Durch gezieltes Training lernen Patienten, ihre Hirnwellen zu beeinflussen und zu optimieren.

Es wird bei einer Vielzahl von Beschwerden und Störungen eingesetzt, darunter ADHS, Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen, chronischer Schmerz, Traumata und Migräne.

Wie funktioniert Neurofeedback?

Messung der Gehirnaktivität

Während einer Neurofeedback-Sitzung werden mithilfe eines EEGs (Elektroenzephalogramms) Elektroden am Kopf des Patienten angebracht, um die elektrische Aktivität des Gehirns in Echtzeit zu messen. Dabei werden verschiedene Frequenzbereiche der Gehirnwellen (Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma) überwacht, die mit unterschiedlichen Zuständen wie Entspannung, Konzentration oder Schlaf in Verbindung stehen.

Rückmeldung an den Patienten

Die gemessene Gehirnaktivität wird dann in Form von visuellen oder akustischen Signalen auf einem Bildschirm dargestellt, beispielsweise als Animation, Videospiel oder akustisches Signal. Der Patient erhält also „Feedback“ über seine aktuelle Gehirnaktivität.
Ziel des Neurofeedback-Trainings ist es, bestimmte Gehirnwellenmuster zu verstärken oder zu dämpfen. Beispielsweise wird bei ADHS versucht, eine höhere Beta-Wellen-Aktivität zu fördern (Konzentration) und eine zu starke Theta-Wellen-Aktivität (Tagträumen) zu reduzieren.

Training des Gehirns

Über das visuelle oder auditive Feedback lernt das Gehirn, die gewünschte Aktivität selbst zu regulieren. Jedes Mal, wenn das Gehirn das angestrebte Aktivitätsmuster erreicht, erhält der Patient positives Feedback, beispielsweise durch das Voranschreiten eines Spiels auf dem Bildschirm.
– Durch kontinuierliches Training wird das Gehirn darauf konditioniert, in alltäglichen Situationen effektiver zu arbeiten.

Anwendungsbereiche von Neurofeedback

Neurofeedback wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt:

ADHS

Eine der am häufigsten erforschten Anwendungen. Bei ADHS-Patienten zeigt sich oft eine Dysbalance in der Gehirnwellenaktivität. Neurofeedback zielt darauf ab, die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen und impulsives Verhalten zu reduzieren. 

Angststörungen und Depressionen

Neurofeedback kann dazu beitragen, übermäßige Aktivität in den Gehirnwellen, die mit Angst und Grübeln in Verbindung stehen, zu reduzieren und Entspannungsmuster zu stärken.

Traumata & Posttraumatische Belastungsstörung

Menschen mit Traumata weisen oft unregelmäßige Gehirnaktivität auf, die durch Neurofeedback reguliert werden kann, um Symptome wie Hypervigilanz oder emotionale Dysregulation zu verringern.

Schlafstörungen

Neurofeedback hilft, Gehirnwellenmuster zu fördern, die mit Entspannung und Schlaf verbunden sind.

Migräne und chronischer Schmerz

Durch das Training bestimmter Gehirnwellenmuster kann Neurofeedback dazu beitragen, Schmerzempfindlichkeit und Migräneattacken zu reduzieren.

Vorteile von Neurofeedback

Nicht-invasiv: Neurofeedback ist eine sichere Methode ohne Medikamente oder invasive Eingriffe. 

Selbstregulation: Es stärkt die Fähigkeit des Patienten zur Selbstregulation, indem das Gehirn lernt, seine Aktivität gezielt zu beeinflussen.

Individuell anpassbar: Die Therapie kann individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten werden, abhängig von den beobachteten Mustern der Gehirnaktivität.

 Was sollte man beachten?

Regelmäßigkeit: Neurofeedback ist ein Training, das regelmäßige Sitzungen erfordert. Der Erfolg hängt oft von der Kontinuität und der Anzahl der Sitzungen ab.

Therapeutische Begleitung: Eine fundierte therapeutische Begleitung ist wichtig. Die Neurofeedback-Therapie sollte von geschulten Fachkräften durchgeführt werden, die in der Lage sind, die Ergebnisse des EEGs richtig zu interpretieren und die Therapie entsprechend anzupassen.

Forschung und Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von Neurofeedback ist für einige Anwendungsbereiche, wie ADHS, gut erforscht und zeigt vielversprechende Ergebnisse. Bei anderen Bereichen wie Depressionen oder Schlafstörungen sind die Forschungsergebnisse bisher noch weniger eindeutig, aber es gibt Hinweise auf positive Effekte. Als Therapieform ergänzt Neurofeedback oft andere Ansätze und kann individuell in einen Behandlungsplan integriert werden.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Die Behandlung erfolgt entweder auf Verordnung Ihrer behandelnden Ärzte zur Ergotherapie oder auf Selbstzahlerbasis nach dem aktuellen Verrechnungssatz der GebüTh-Ergotherapie.

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